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Verstehe die Angst

Aktualisiert: 29. Sept. 2018

Mut zur Angst

Mut ist die Fähigkeit in gewissen Situationen seine Angst zu überwinden. Mut beutet auch die

Herausforderung des Unbekannten anzunehmen.

Mut zum „ja“ aber auch Mut zum „Nein“. Mut zu etwas Neuem, aber auch um etwas hinter sich zu lassen. Mut etwas los zu lassen. Mut zum Sein.



Angst, eine Eigenschaft die mich sehr lange begleitet hat. Ich hatte vor allem und jedem Angst. Meine Vergangenheit, die mich nicht los lassen wollte, aber auch meine ständigen Gedanken was die

Zukunft betraf. Äußert unlocker kann ich euch sagen. Ich weiß auch nicht woher dieses Gefühl kam, es ist wohl mit mir gewachsen, hat mich schon fast dominiert.

Dann war da diese Zeit in meinem Leben wo ich neu durchstarten durfte. Ich habe mich meinen Ängsten und Sorgen gestellt. Habe angefangen sie als Teil von mir zu sehen, sie zu verstehen, anzunehmen, mit einem lächeln in die Vergangenheit zu blicken. Und ja, manchmal holt mich die Zeit wieder ein, aber da ist da so ein innerer Sensor, der mich alarmiert und meine Ängste wieder friedvoll werden lässt. Es ist ein Prozess, 2 Schritte nach vorne, einen zurück. Aber bitte, immerhin sind es 2 nach vorne :-)

Mein Selbstwert ist gestiegen, ich freue ich über neue Wege und Herausforderungen, und habe gelernt in kritischen Situationen ruhiger und gelassener zu werden. Was nicht heißt das ich Tag ein Tag aus Tiefen entspannt bin. Nein, es gibt auch bei mir Situationen im Leben, wo ich abdrifte und richtig auszucken kann, auch das liegt in der Natur des Menschen und darf meiner Meinung nach auch ruhig einmal passieren, solange ich dabei niemanden verletzte. Das muss auch einmal erwähnt werden. Jeder von uns hat seine Stärken und Schwächen und das ist auch gut so, denn Schwächen können auch stärken – wenn man sie erkennt. Keiner von uns ist perfekt – was ist schon perfekt und vor allem wäre es nicht langweilig? Ich schweife schon wieder ab … zurück zur Angst.

Die Angst ist eine Eigenschaft die jeder von uns besitzt. Durch Angst wird man vorsichtig und diese kann uns auch in gewissen Situationen schützen. Allerdings kann sie uns auch einengen. Dann kommt es schon vor dass wir Angst vor der Angst haben. Ein Kreislauf entsteht.

Im Yoga Sutra von Patanjali finden wir im Kapitel 2.9 die Kleshas. Es sind die leidverursachenden Verhaftungen. Das Wort Klesha bedeutet übersetzt Leid, Übel, Angst, Panik, Unsicherheit, Ärger, Schmerz. Auf dem Yogaweg von Patanjali gibt es 5 Kleshas die es zu überwinden gilt.

Avidya ist die Unwissenheit

Asmita das Ego

Raga der Wunsch

Dvesha die Abneigung, Ablehnung

Abhinivesha die Furcht, die Angst.

Wir widmen uns heute dem letzten Klesha - Abhinivesha - und schauen uns an wie wir versuchen können die Angst zu überwinden. Die Angst vor dem Unbekannten. Die Angst vor dem was war, und was kommen könnte.

Auch die sogenannte Todesangst, also die Angst vor dem Tod. Hierzu habe ich eine kleine Geschichte aus meinem Leben für euch.


Ich war geprägt von der Todesangst, schon als Kind. Woher das weiß ich nicht so genau, aber ich vermute dass kam weil im Kindergartenarten viele meiner Verwandten verstorben sind (ich analysiere gerne). Diese Angst kam meist vor dem Einschlafen. Da war diese Frage. Was passiert wenn ich nicht mehr bin. Ich kann niemanden mehr sehen, bin weg von meinen Eltern und vor allem ich höre auf zu existieren. Dieses Gefühl war nicht besonders angenehm. Es war wie so eine Welle die den Körper empor stieg, die dann in meinem Kopf landete. Und dann war ich panisch, ich habe mich in den Gedanken rein gesteigert bis ich erschöpft war und eingeschlafen bin. Das ging sehr lange so und kam immer wieder. Und dann war da dieser Tag. Ich bekam einen Anruf vor dem ich schon lange Angst hatte. Mir wurde mitgeteilt dass meine Großmutter verstorben ist. Wie eine wahnsinnige bin ich nach Wien um mich noch verabschieden zu können. Keine Ahnung was auf mich zukommen würde, diese Situation war für mich neu, aber irgendwas hat mich dazu angetrieben bei ihr zu sein. Und dann saß ich da. Bei ihr an der Kante des Bettes, ihre Hand in meiner, wir waren alleine. Wir waren lange alleine. Ich habe mir ihr gesprochen, sie berührt und war komplett ruhig. Etwas ist passiert, ich kann es nicht beschreiben. Ich sah ihre Gesichtszüge, so zufrieden, so weich. Die Stille um uns herum war friedvoll. Es klingt jetzt vielleicht für manche ziemlich abgefahren und schräg, aber irgendwas ist an diesem Abend passiert. Meine Großmutter hat mir die Angst vor dem Tod und dem was danach passiert genommen. Sie hat mir etwas mitgegeben das ich nicht beschreiben kann, aber das auf alle Fälle da ist. Tief in meinem Herzen. Diesen Käfig habe ich mit ihrer Hilfe durchbrochen und die Angst hat sich aufgelöst, denn ich habe begonnen zu verstehen. Danke liebe Omi :-)

Soviel zu meiner kleinen persönlichen Geschichte und zurück zum Alltag.

Wie schaffe ich es nun die Angst anzunehmen ohne zu beurteilen und sie auch als Teil von mir zu sehen:

Die Achtsamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken. Wir sollten aufhören ständig über Vergangenes nach zu denken und auch den Blick in die Zukunft sein lassen. Denn alles was war, ist bereits passiert, das kann ich nicht mehr ändern. Alles was sein wird, ist noch nicht hier, die Zukunft passiert, ganz von alleine, wir können sie nicht beeinflussen. Sind wir mit unseren Gedanken zu viel in der Vergangenheit oder Zukunft, verpassen wir den Moment, der ist. Nämlich das Jetzt. Der einzige Moment der wahr ist.


Je weniger wir unseren Geist mit Gedanken beschäftigen, umso mehr nehmen wir am Leben teil. Frei sein von Bewertungen und Beurteilungen, uns und unseren Mitmenschen gegenüber. Dieses Loslassen unserer Gedanken ist schwer, unser Geist ist es gewohnt zu arbeiten. Lasse wir die Gedanken los, schaffen wir es auch unsere Probleme und Sorgen los zu lassen. Wenn der Geist frei ist, zeigt sich das auch nach außen. Wir sind glücklicher, gelassener und ziehen somit auch positive Dinge an. Lässt man los, ist es als würde man Ballast abwerfen, man wird freier und leichter.


Dazu gehört natürlich auch das s wir auf uns selbst vertrauen, uns von unserer Intuition führen lassen. Ist unser Geist frei und leicht, beginnen wir auch wieder die schönen Dinge in unserem Leben zu genießen. Vielleicht die Farbe eines Blattes im Wald, der Duft einer Blüte, das Zwitschern eines Vogels, der Himmel, die Wärme der Sonnenstrahlen, und all die anderen schönen Dinge die das Leben zu bieten hat. Du fühlst dich lebendig, dankbar und glücklich und wir beginnen die Angst vor der Angst zu verlieren, können los lassen.

Und taucht sie dann doch wieder auf, die Angst, dann stelle dir die Frage woher sie kommt. Was löst sie bei dir aus, und wo kannst du die Angst am Meisten spüren. Gehe in dieses Gefühl hinein und stelle dir die Frage was kann dir im schlimmsten Fall passieren. Wie würde die Antwort lauten wenn du versuchst diese positiv zu formulieren. Die Antwort entkatastrophisieren.


Also sollten wir beginnen uns unserer Angst zu stellen. Höre in dich hinein, lass sie zu und wachse an deiner Angst. Umgehe sie nicht, alles was wir verdrängen kommt wieder, und dann meist mit einer starken Kraft. Bringe Stille in deinen Geist, blicke von außen auf dich, Beobachte. Lausche. Lass Ruhe einkehren.

Wo in unserem Körper kommt die Angst vor:

Bauch/Nabelbereich Angst vor der Zukunft

Brustkorb Angst vor der Vergangenheit

Nacken/Schulterbereich Angst vor Verantwortung

Gesicht Angst vor dem Jetzt/ Angst vor Mitmenschen Mantra zur Befreiung:

Om

Tramyamkam Yajamahe

Sugandhim Pushti Vardhanam

Urvaarukam Iva Bandhanan

Mrityor Mukshiyam Amritat

Om (Möge die Heilenergie allen das geben was sie brauchen)


Alles Liebe und NAMASTE

Eure Claudia

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